Wie ent­steht eigent­lich die Zei­tung, die jeden Mor­gen bei vie­len von uns auf dem Früh­stücks­tisch liegt? Das woll­ten 26 Mit­glie­der der CDU Senio­ren-Uni­on im  Kreis Ahr­wei­ler ger­ne wis­sen und mach­ten sich daher bequem im gechar­ter­ten Bus auf nach Koblenz zum Druck­zen­trum der Rhein-Zei­tung, einem der moderns­ten sei­ner Art in Europa.

Nach einer Begrü­ßung und einem kur­zen fak­ten­rei­chen Über­blick über die Rhein-Zei­tung und ihre Hei­mat­aus­ga­ben ging es, vor­bei an einer alten Lino­ty­pe Setz­ma­schi­ne aus den Zei­ten des Blei­sat­zes, als ers­tes zum Papier­la­ger. Und schon nach den ers­ten Schrit­ten gin­gen alle Bli­cke unwei­ger­lich nach oben. Fast  drei Ton­nen schwe­re Papier­rol­len aus Recy­cling­pa­pier, mit einem Durch­mes­ser von 125 bis 150 cm, einer Brei­te von 70 bis 210 cm und mit bis zu 30 000 Lauf­me­tern Papier, sind hier gesta­pelt bis unter die zehn Meter hohe Decke.

Der Papier­be­darf für einen Tag wird noch von Men­schen­hand — natür­lich mit Hil­fe eines Stap­lers — bereit­ge­stellt, alles ande­re erle­di­gen dann füh­rer­lo­se Trans­port­sys­te­me, die sich völ­lig frei im Tages­la­ger bewe­gen. Sie ent­schei­den selbst, wel­che Rol­len wo lagern und brin­gen sie spä­ter, wenn sie benö­tigt wer­den, voll­au­to­ma­tisch an den rich­ti­gen Rol­len­wechs­ler an den Druckmaschinen.

Wei­ter ging´s ins Herz­stück des Druck­hau­ses zu den Rota­ti­ons­druck­ma­schi­nen, 31 m lang, 12 m hoch und 635 Ton­nen schwer, auf denen bis zu 45.000 Zei­tun­gen in einer Stun­de gedruckt wer­den kön­nen. Die für den moder­nen Vier­farb­druck not­wen­di­gen Far­ben wer­den in dicken Schläu­chen aus den Farb­tanks zu den Druck­ma­schi­nen geführt, Tanks, die 20 Ton­nen Schwarz und jeweils cir­ca 10 Ton­nen Cyan, Magen­ta und Gelb fas­sen, gigan­ti­sche Dru­cker­pa­tro­nen also. Und über allem liegt der unver­kenn­ba­re Geruch von Papier und Druck­far­be und das Rau­schen der mit bis zu 46 km/h durch­lau­fen­den Papierbahnen.

Doch bevor etwas gedruckt wer­den kann, müs­sen die fer­ti­gen Tex­te und Bil­der aus der Redak­ti­on, die damit spä­tes­tens bis 19:30 Uhr fer­tig sein muss, durch “Belich­tung” auf Druck­plat­ten aus Alu­mi­ni­um über­tra­gen wer­den. Die­se haben den frü­he­ren Blei­guss ersetzt. Je vier Druck­plat­ten, eine für jede Grund­far­be, sind für eine Sei­te nötig. Auch dies ist inzwi­schen ein voll­au­to­ma­ti­sier­ter Pro­zess, bis die Dru­cker die fer­tig gesta­pel­ten Plat­ten dann zu den Druck­tür­men tragen .

Nach dem eigent­li­chen Druck kom­men zwei natür­lich eben­falls voll­au­to­ma­ti­sche Falz­ma­schi­nen zum Ein­satz, die die Papier­bö­gen auf das end­gül­ti­ge Zei­tungs­for­mat zusam­men­fal­ten und inein­an­der­ste­cken. Eine Art über­di­men­sio­na­le “Wäsche­klam­mern” grei­fen dann die fast fer­ti­gen Zei­tungs­exem­pla­re ein­zeln und trans­por­tie­ren sie an gewun­de­nen Bah­nen mit einer Gesamt­län­ge von knapp einem Kilo­me­ter durch den gesam­ten Raum, so wie es der Druck­plan erfor­dert, damit z.B. noch die bun­ten Wer­be­bei­la­gen, die wir alle ken­nen, ein­ge­legt wer­den können.

Den kom­plet­ten Druck­vor­gang über­wa­chen an zwei Leit­stän­den in der lärm­ge­schütz­ten, von der Maschi­ne abge­trenn­ten “Kom­man­do­brü­cke” die Druck­tech­ni­ker an gro­ßen Monitoren.

End­sta­ti­on war die Ver­sand­hal­le, wo natür­lich eben­falls fast alles auto­ma­ti­siert abläuft, so dass wir, wenn eben mög­lich, unse­re Zei­tung zum Früh­stück im Brief­kas­ten haben und nicht erst am Nach­mit­tag. Aber das war zumin­dest an die­sem Abend kein Pro­blem, denn jeder und jede konn­te sich die Tages­zei­tung des nächs­ten Tages mitnehmen.