Vor dem Hintergrund aktueller Meldungen über zunehmende Gewalt gegen Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in Deutschland unterstützt auch der Kreisverband Ahrweiler der Senioren-Union der CDU die Forderung nach einem Pflegebeauftragten. Nach gegenwärtigen Erhebungen sind mehr als zwei Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürger pflegebedürftig und davon leben rund 700.000 in Pflegeeinrichtungen.
Gerade aus Respekt vor der anerkennenswerten und aufopferungsvollen Arbeit der in der Pflege Tätigen, sei denjenigen schleunigst das Handwerk zu legen, die sich zu Übergriffen und Gewalt gegenüber den anvertrauten hilfsbedürftigen Menschen hinreißen lassen, fordert der Kreisverband und verweist darauf, dass die Senioren in der CDU schon mehrfach strengere Kontrollen z.B. durch Ordnungsämter und Sozialverbände angemahnt haben.
Angesichts von immer mehr Berichten über Misshandlungen habe der Bundesverband der Senioren-Union bereits vor Monaten darauf hingewiesen, dass u.a. ein bundesweiter Pflege-Notruf und die Einrichtung eines Pflegebeauftragten wenigstens zum Teil Abhilfe schaffen könnten. Nach den Vorstellungen der Senioren-Union solle ein Pflegebeauftragter ähnlich wie der bewährte Wehrbeauftragte als Kontroll- und Beschwerdeinstanz eingesetzt werden. Für absolut ungeeignet dagegen bezeichnet die Senioren-Union die jetzt publizierte Absicht, die „Nationale Stelle zur Verhütung von Folter“ mit der Überprüfung von Pflegeheimen zu beauftragen.
Weder von der personellen Besetzung, noch von der Aufgabenstellung, geschweige dem Namen nach sei die Antifolterstelle zur Zeit zu angemessenen Kontrollen und Überprüfungen in der Lage, betont der Kreisvorsitzende der CDU-Senioren des Kreisverbandes Ahrweiler. Das Thema sei inzwischen von zu hoher Brisanz, als dass man es nebensächlich behandeln könnte. Auch dürfte man Alten- und Pflegeeinrichtungen nicht insgesamt in ein schlechtes Licht rücken oder unter Generalverdacht stellen. Es bedürfe jedoch dringend einer Einrichtung, die personell und organisatorisch zu wirksamer Prüfung und Kontrolle in der Lage sei, heißt es in der Resolution der Senioren-Union. Ein Pflegebeauftragter nach dem Vorbild des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages wäre jedoch eine zielführende, erfolgversprechende Maßnahme.